Volkskrankheit Rückenschmerzen: ein Überblick

Eine falsche Bewegung und schon ist es passiert: der Rücken schmerzt, im Nacken zwickt‘s. Rücken- und Nackenschmerzen sind keine Seltenheit, ein Großteil der deutschen Bevölkerung leidet darunter: Etwa 74 bis 85 Prozent sind mindestens einmal in ihrem Leben von Rückenschmerzen betroffen. Doch was bedeutet es, wenn der Rücken schmerzt? Wo liegen die Ursachen und welche Möglichkeiten zur Behandlung gibt es?

Ursachen und Diagnose von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind in der heutigen Zeit alltäglich. Auslöser gibt es viele, beispielsweise Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen. Unser Körper und so auch der Rücken möchten aber bewegt und gestärkt werden. Kein Wunder also, wenn Wirbelsäule & Co. irgendwann protestieren.

In der Regel liegt den Rückenschmerzen eine Verspannung der Muskeln zugrunde. Diese sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bleiben sie unbehandelt, können sich aus ersten Verspannungen schnell akute Rückenschmerzen entwickeln. Die Beschwerden breiten sich mitunter auf die gesamte Wirbelsäule aus, von den Lendenwirbeln bis hin zum Halswirbel. Bei einem eingeklemmten Nerv im Rücken kann der Schmerz bis in die Arme, Hände oder Beine ausstrahlen.

Das Problem: Wer dauerhaft unter Rückenschmerzen leidet, nimmt automatisch eine Schonhaltung ein. In der Folge geht die Beweglichkeit verloren – was die Symptome wiederum verschlimmert. Daher ist bei dauerhaften Rückenproblemen eine geeignete Behandlung unumgänglich.
 

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Info: Rund zwölf Prozent aller Deutschen leiden täglich unter Rückenschmerzen. Einen Arzt suchen deshalb jedes Jahr rund 20 Millionen Menschen auf. Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gründen für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland.

Doch Rückenschmerz ist nicht gleich Rückenschmerz: Verschiedene Faktoren wie Ursache, Dauer oder Schweregrad lassen eine Unterscheidung der Beschwerden zu. Diese teilen sich nochmals auf in

  • nichtspezifische Rückenschmerzen, wenn mit klinischen Mitteln keine organischen Ursachen gefunden werden können, sowie
  • spezifische Rückenschmerzen, wenn beispielsweise eine Erkrankung der Wirbelsäule dahintersteckt oder der Entstehungsort (Muskulatur, Bandscheibe) eindeutig bestimmt wird.

Der Arzt unterscheidet zudem zwischen akuten, subakuten und chronischen Rückenschmerzen. Erstere definieren sich dadurch, dass sie nicht länger als sechs Wochen anhalten; die Beschwerden verschwinden bei dieser Form meist von alleine wieder. Als subakut gelten solche Beschwerden, die länger als sechs Wochen andauern. Sind die Schmerzen  nach zwölf Wochen noch vorhanden, spricht man von chronischen Rückenschmerzen.
Bei der Diagnose stehen dem Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Ursache und Schweregrad zu bestimmen. Am Anfang steht daher immer ein ausführliches Patientengespräch, bei dem der Arzt unter anderem folgende Bereiche abfragt:

  • Lokalisation
  • Ausstrahlung (bestimmte Körperregion)
  • Dauer
  • Verlauf, früheres Schmerzvorkommen
  • bisherige Therapien und deren Erfolge
  • zeitliches Auftreten, bei bestimmten Tätigkeiten
  • Begleitende Symptome

Abhängig von der Diagnose und damit der Ursache für den Rückenschmerz, leitet der Arzt eine geeignete Therapie ein.

Möglichkeiten zur Behandlung von Rückenschmerzen

Bei spezifischen Rückenschmerzen können beispielsweise operative Verfahren zum Einsatz kommen. Sofern sich keine spezifische Ursache für die Beschwerden findet, greifen Ärzte aber meist auf eine symptombezogene Therapie zurück. Dabei kommen sowohl medikamentöse als auch nichtmedikamentöse Maßnahmen zum Einsatz.
Die häufigsten nichtmedikamentösen Möglichkeiten zur Behandlung bei Rückenschmerzen sind:

  • Massagen
  • Wärmetherapie
  • Physiotherapie
  • Bewegungs- und Sporttherapie
  • Entspannungsverfahren (zum Beispiel Autogenes Training)

Wenn Betroffene bei akuten bis zu mäßig starken Rückenschmerzen ihren Alltag nur noch schwer meistern können, ist es möglich, zu Schmerztabletten wie der Aspirin® Tablette zu greifen. Eine medikamentöse Maßnahme ist allerdings nur als begleitende Therapieform zu sehen, um alltägliche Aktivitäten wieder aufnehmen zu können, und sollte daher kurzfristig eingesetzt werden. Sprechen Sie den Einsatz von Medikamenten daher vorab mit Ihrem Arzt oder Apotheker ab.

Bei der Behandlung muss sich neben dem Arzt der Patient selbst aktiv beteiligen. Unabhängig davon, ob die Betroffenen unter Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen leiden, eine Schonhaltung sollten sie nicht einnehmen. Das kann Verspannungen verstärken und führt in der Regel zu weiteren Schmerzen. Daher sollte auch längere Bettruhe und körperliche Inaktivität vermieden werden. Sofern es die Schmerzen zulassen, sind leichte körperliche Aktivitäten zu empfehlen.

Was hilft gegen Rückenschmerzen?

Um Muskelverspannungen zu lösen, kann der Arzt wohltuende Massagen verschreiben. Vorab sollten Sie den Masseur ausführlich über Ihre Beschwerden informieren; achten Sie darauf, dass er eine entsprechende Ausbildung genossen hat. Ihr Arzt oder Ihre Krankenkasse kann Ihnen bei der Wahl behilflich sein.

Neben spezifischen Therapien gibt es noch allgemeine Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können. Da Muskelverspannungen häufig aufgrund von Rückenschmerzen entstehen, können Wärmeanwendungen helfen, verkrampfte Muskeln zu lösen und begleitende Schmerzen zu lindern.

Dabei muss es nicht immer eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen sein, alternativ können Sie folgende Methoden ausprobieren:

  • Schlingen Sie einen Wollschal oder ein Tuch um die betroffene Stelle.
  • Eine heiße Dusche oder ein Vollbad entspannt nicht nur die Muskulatur.
  • Bestrahlen Sie die schmerzende Stelle mit einer Infrarotlampe – zehn bis 20 Minuten sind in der Regel ausreichend.
     

Verspannungen

sind meistens die Ursache für Rückenschmerzen

Bewegung

kräftigen Sie Ihre Rücken- und Bauchmuskulatur

Diagnose

klären Sie Unklarheiten mit Ihrem Arzt

Frau mit Rückenschmerzen am Arbeitsplatz

Schmerztabletten bei Rückenschmerzen

Sind andere Methoden fehlgeschlagen, fragen sich Betroffene meist, was noch gegen die Rückenprobleme hilft. Vor allem, wer gerade unterwegs ist und von Beschwerden geplagt wird, möchte seine Schmerzen so schnell wie möglich lindern. Bei akuten Rückenschmerzen können zur Behandlung auch Schmerztabletten zum Einsatz kommen, die auf der Basis von Acetylsalicylsäure wirken, beispielsweise die Aspirin® Tablette.

Was tun bei Rückenschmerzen, wenn nichts mehr hilft?

Wenn sich die Rückenschmerzen Ursachen nicht klar erklären lassen, dann horchen Sie in sich hinein. Stehen Sie unter Stress oder psychischer Belastung? Gerade im Zusammenhang mit Depressionen äußern sich Rückenschmerzen überdurchschnittlich häufig als psychosomatische Komponente. Ziehen Sie auch diese Möglichkeit in Betracht und sprechen Sie dies bei Ihrem Arzt an.

Rückenschmerzen vorbeugen

Um den Muskeln im Rücken erst gar keine Gelegenheit zur Verspannung zu geben, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Vermeiden Sie Fehlhaltungen am Arbeitsplatz. Wer lange sitzt, sollte sich zwischendurch die Beine vertreten – das tut auch dem Rücken gut. Achten Sie auch auf eine rückengerechte Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes, zum Beispiel Schreibtisch- und Sitzhöhe der Körpergröße anpassen. Dahingehend ist Ihr Arbeitgeber in der Verpflichtung, aus Gründen des Arbeitsschutzes für Ihre Gesundheit zu sorgen. 

Wärme, Massagen oder Medikamente eignen sich in erster Linie bei akuten Rückenschmerzen. Um die Ursache zu bekämpfen – die verspannte Muskulatur –, sollten Sie eine Rückenschule oder Rückengymnastik in Erwägung ziehen. Mithilfe spezieller Übungen können Sie die Rückenmuskulatur kräftigen. Wichtig ist, die Übungen zu Hause regelmäßig zu praktizieren.

Darüber hinaus können Sie Ihren Rücken mit regelmäßigem Sport und Kräftigungsübungen stark machen. Dadurch sorgen Sie für die nötige Stabilität und Beweglichkeit des Rückens. Vergessen Sie dabei aber nicht, auch Ihre Bauchmuskulatur zu kräftigen, da diese ebenfalls an der Stabilität der Wirbelsäule beteiligt ist.

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